Unseriöse Fotografen - Woran du sie erkennst

Jedes Model, welches auf einer Plattform angemeldet ist, wird es kennen. Kaum zieht man etwas Aufmerksamkeit auf sich, tauchen die ersten seltsamen Anfragen im Postfach auf. Diese müssen sich nicht einmal auf ein Shooting beziehen. Manche Personen, insbesondere Männer, haben auch ganz andere Absichten.

Nachfolgend möchte ich euch mittels meiner langjährigen Erfahrung als Model erzählen, woran ihr erkennen könnt, dass euch jemand nicht nur schön fotografieren will. Generell solltest du als Model IMMER achtsam sein! Wenn dir etwas seltsam vorkommt, hat das einen guten Grund. Im Zweifelsfall sag bitte ab. Es gibt so viele tolle Fotografen. Du musst deine Zeit nicht mit einem “komischen Vogel” vergeuden und im schlimmsten Fall auch noch eine schlimme Erfahrung machen, die dir die Lust am modeln nimmt.


Der erste Eindruck ist hier schon entscheidend!
- Welche Informationen werden vermittelt?
- Wie drückt sich der Fotograf aus?
- Hat er schon Angaben bezüglich der Bildideen gemacht?

Diese Dinge sollten dich stutzig werden lassen:

Überschwängliches Loben:
Die Nachricht klingt mehr nach einem Flirt, als nach einer Shootinganfrage.
Beispiel: “Hey Süße, deine Bilder sind echt geil. Ich mag vor allem deinen Hintern. Wollen wir mal was zusammen machen?”
Ist doch klar, dass er mehr an dir als Person interessiert ist als nur an gemeinsamen Bildern, oder?

Seltsame Bildideen:
Wenn du das Gefühl hast, derjenige möchte eher seinen Fetisch bedienen, als deine Sedcard erweitern. Äußert sich meist in detaillierten Beschreibungen wie: “Kannst du dir ein Shooting in verschienden Nylons vorstellen? Am besten Halterlose in schwarzen Pumps auf einer Styroporplatte.”
Als eine Bildidee ist das ja okay, aber ein ganzes Shooting?? Next.
Oder auch: “Bist du schon Mal mit Absätzen in den Boden eingesunken? Wenn ja wie tief? In was für einen?” (Bin ich letztens erst gefragt wurden.)

Belästigen:
Von dir verneinte Fragen werden immer wieder gestellt. In der Hoffnung, dich doch zu überreden.
“Kannst du nicht doch schon direkt morgen? Ich kanns kaum erwarten. Und bring doch noch das Kleid mit welches für die andere Fotografin gedacht war, jaaa?”

Sexuelle Anspielungen:
Alles unterhalb der Gürtellinie. Deutlicher kann man es kaum zeigen, dass man sich nur als Fotograf ausgibt, um an Mädels ranzukommen.
“Deine Titten sind ja der Hammer! Die würden sich auch gut auf meinen Fotos machen.

Schlechte Rechtschreibung und Grammtik:
Wenn sich beim schreiben überhaupt keine Mühe gegeben wurde. Irgendeine Dumme wird sich schon finden.
“hi du ich wolt ma fragen ob wir auhc mal pics mann wolln. find dich echt hüpsch un so. wohnst wo duu.”

Grenzen deiner Aufnahmebereiche überspielen:
Höchstwahrscheinlich auch beim Shooting, wenn es dazu kommen sollte.
“Und du meinst nicht, dass wir ein bisschen nacktere Bilder machen können wenn die Chemie stimmt? Muss ja kein anderer sehen.”

ACHTUNG: Tut bitte NIE etwas, bei dem ihr euch nicht wohl fühlt. Kein Typ auf der Welt ist es wert, dass es euch nachher scheiße geht. Und NEIN, das gehört NICHT dazu. Lasst euch das keinesfalls einreden.

Selfies verlangen:
Ja auch das KANN auf Unseriosität hinweisen. Unterscheidet hier aber unbedingt in:
“Hat selbst ein gutes Portfolio und braucht einfach aktuelle Bilder von mir für sein Projekt.”
Und “Ist irgendein Typ der Unterwäschefotos von mir will.”

Fragen nach Aufnahmen für die private Nutzung:
Garantiert ein Perverser.
Ein seriöser Fotograf möchte seine Arbeiten auch zeigen.
Private Nutzung ist gleichzusetzen mit: “Ich brauche neue Wich*vorlagen.”

Wiederholte Terminverschiebung:
Seine Prioritäten liegen woanders oder er zieht den Schwanz ein, weil er gar nicht das ist was er vorgegeben hat.

Andauenernde Anrufe:
Ein Telefonat zur Shootingbesprechung ist in Ordnung, mehr eher nicht.

Permanent über private Dinge schreiben:
Derjenige scheint kein eigenes Leben zu haben und sucht vielleicht nur jemanden, der mit ihm Zeit verbringt.
“Heyyyy wie gehts dir heute? Was hast du schönes vor? Die Sonne genießen oder lieber couchen?”

Keine Bilder vorweisen können:
Niemand weiß, ob diese Person wirklich fotografieren kann, ja ob sie überhaupt eine Kamera besitzt.
Jeder, egal ob er aus der Landschaftsfotografie kommt oder wirklich erst seit kurzem Kamerabesitzer ist, hat zumindest ein paar Schnappschüsse, die er dir zeigen kann.

Direkt viel Geld anbieten:
Viel mehr, als deine Leistung wert ist. Hier ist höchste vorsicht geboten.
Geld ist schließlich das einfachste Mittel, um uns über unsere Grenzen nachdenken zu lassen.

Übertriebene Versprechungen:
Magazinveröffentlichungen, Kalenderproduktionen, Shootingreisen.
Gerade im Anfängerbereich sehr unwahrscheinlich.
Informiere dich, ob er so etwas bereits erfolgreich angeboten hat.

Qualitatative große Unterschiede:
Besonders hochwertige Bilder unter eher schlechten weisen auf Bilderdiebstahl hin. Hier hilft die Googlebildersuche dabei, die wahren Urheber heraus zu finden.

Stricktes Verbot einer Bergleitperson:
Vielleicht hat er nur schlechte Erfahrungen gemacht, aber vielleicht hat er auch etwas zu verbergen.

Nicht auf den Punkt kommen:
Spätestens in der zweiten Nachricht sollte stehen, was er mit dir umsetzen möchte. Zahlreiche private Fragen vorher sollten zum soortigen Kontaktabbruch führen.


Zusatz:
Allgemein: Die häufigste Masche ist es, sich als Modelscout auszugeben. Auch gerne mit einem Frauenprofil.
Bitte sei dabei besonders vorsichtig. Referenzen sind das erste wonach du fragen solltest.
Häufig kommt dann: “Wir sind noch im Aufbau.” oder es wird das Thema gewechselt.
Im Idealfall rufst du einfach in der genannten Agentur an und fragst nach.

Für Facebook: Wenn du mit jemanden aus einer Fotogruppe schlechte Erfahrungen gemacht hast, informiere bitte einen Admin. Wir sind alle daran interessiert, die Gruppen so seriös wie möglich zu halten.

Ich hoffe dir haben meine Tips weitergeholfen.
Natürlich darf diese Notiz auch geteilt werden.